Kleider machen Leute oder: Du bist, was du trägst
Seit der letzten Woche bin ich zum ersten Mal in meinem Leben Besitzer einer Lederjacke. Reichlich spät, oder?
Beim Tragen dieses vorzüglichen Kleidungsstückes (vielen Dank an dieser Stelle an meine Kollegin!) habe ich festgestellt, dass man sich anders gibt, je nach dem, was man trägt. Das ist mir schon einige Male aufgefallen und sicher keine Neuerfindung des Rads, aber Grund genug, mich darüber auszulassen.
Li’l Miss Cool
Wenn ich diese Lederjacke trage, fühle ich mich automatisch cool. Ich bin nicht cool und das weiß ich auch, aber ich fühle mich so. In Kombination mit meinen Nietenstiefeln und meinen engen Jeans halte ich mich für ziemlich cool, wenn ich mit dem Hundetier Gassi gehe und lässig den Bürgersteig entlangschlendere. Gehe ich abends mit dem Hund spazieren, kann mich nichts einschüchtern, und wenn noch so viele Gangster-Jugendliche auf der Parkbank rumlungern. Ich stolziere unberührt an ihnen vorbei, als könne die Welt mir nichts anhaben.
Die ganze Stimmung kann sich ändern, wenn man die Kleidung wechselt:
Schlurfi lässt grüßen
Insbesondere nach einem anstrengenden Arbeitstag, aber gerne auch am Wochenende, liebe ich den Gammel-Look. Dabei kriegt mich nichts aus meiner Jogginghose und einem Schlabberpulli. Diese Sachen sind so gemütlich, dass ich schon zu entspannen beginne, wenn ich sie nur überstreife. Ich kann den ganzen Tag auf der Couch verbringen, am besten in eine Decke gekuschelt, und einfach nichts tun. Das hat zur Folge, dass ich auch wirklich nichts tue. Wenn ich meine Gemütlichkeitsklamotten an habe, tu ich mich unheimlich schwer, den Haushalt zu machen, aufzuräumen, zu bügeln, Wäschen zu waschen oder mich sonst irgendwie zu betätigen. Selbst Gassi gehen ist schon eine Anstrengung, vor allem weil man sich dabei umziehen muss (zugegeben, Samstagmorgens gehe ich auch schonmal in Jogginghosen mit dem Hund um den Block, um mich danach auf die Couch zu legen).
Sobald ich mich aber in „normale Kleidung“ gezwängt habe, steigt auch meine Motivation, wieder etwas zu machen und nicht mehr rumzugammeln.
Der Tag der Tage: Ein Mädchen wird zur Braut
Technisch gesehen wird man bereits zur Braut, sobald man verlobt ist, aber ihr wisst, was ich meine: Am Hochzeitstag trägt man normalerweise ein außergewöhnliches Kleid, wie man es sonst nicht trägt. In meinem Fall ist es relativ auffällig und immer, wenn ich es tragen darf (was erst zwei Mal der Fall war), schwebe ich auf Wolke sieben. Ich tänzel wie eine Fee durch den Saal und schwebe über dem Boden.
Liebe Frauen, wenn ihr einmal in den Genuss kommt, euer Brautkleid auszusuchen, werdet ihr feststellen: Ein Brautkleid kann euch so sehr zum Strahlen bringen, wie kein anderes Kleidungsstück es je können wird. Man ist eins mit sich und der Welt, alle Sorgen sind vergessen und man ist einfach nur noch glücklich.
Warum nicht sich selbst betrügen?
Ihr kennt sicherlich diese Tage, an denen man einfach im Bett bleiben will und mit sich und der Welt unzufrieden ist, noch ehe man einen Fuß auf die Erde gesetzt hat.
Ich empfehle euch für diese Tage: Macht euch besonders hübsch!
Man hat zwar den Drang, seiner Laune durch die Kleidungswahl Ausdruck zu verleihen und will sich in sackähnliche Shirts und labberige Hosen schmeißen, aber ihr solltet wirklich den Kleidertrick ausprobieren: Wenn ihr etwas Tolles anzieht, euch vielleicht schminkt (wenn ihr das normalerweise tut) unf die Haare schön zurecht macht, fühlt ihr euch automatisch gleich viel wohler und blickt der Welt nicht mehr so verdrießlich ins Gesicht.
Probiert es aus! Es funktioniert!
Ira
Schön zusammen gefasst – es ist tatsächlich so. Trick 17 mit Selbstüberlistung! 😉