Kostenlose Checkliste für die Überarbeitung deines Romans
Im Grunde folgst du bei jeder Romanüberarbeitung mehr oder weniger dem gleichen Muster, da immer die gleichen Punkte zu beachten sind. Mit einer Checkliste ersparst du dir dabei Arbeit.
Die Idee für einen Roman und die Ideen für Figuren kommen bei mir meistens gleichzeitig, wobei ich fast immer zuerst die Figuren entwickle und daraus die eigentliche Geschichte ableite. Bei der Figurenentwicklung habe ich im Kopf bereits eine Art Checkliste, durch die jede Figur durch muss, damit ich sichergehen kann, dass sie dreidimensional ist (diese Liste gibt es übrigens im WOW-Kurs kostenlos als Download 😉 ).
Kleines Geheimnis: Manchmal bin ich zu faul dafür und schummle. Das Ergebnis ist IMMER, dass ich am Ende nicht zufrieden bin.
Ich möchte dir heute zeigen, auf welche Punkte ich bei der Überarbeitung meiner Romane achte. Ehrlich nehme ich die Liste auch schon während des Schreibens zur Hand, um mir etwas Mühe für später zu ersparen. Am Ende des Artikels kannst du dir die Checkliste herunterladen.
Legen wir los:
Übersicht über die Überarbeitungsschritte
Jeder Autor hat sicherlich seine eigene Art, Texte zu überarbeiten. Auch ich mache nicht immer exakt die gleichen Schritte, aber dennoch lässt sich ein gewisses Muster erkennen.
Wie gehe ich also vor, wenn ich fertige Entwürfe redigiere?
1. Überarbeitung: Durchlesen und Notizen machen
Zuerst lasse ich das Manuskript ein paar Tage (besser wären Wochen) liegen, dann schnappe ich es mir und lese es in einem Rutsch (am Laptop) durch. Dabei mache ich mir größere Notizen („Mehr Gefühl in dieser Szene“, „Show don’t tell“, „Subtext“, „Szene nicht spannend“, „Konflikt?“) etc.) direkt an den Text (mittels der Notizzettel in „Papyrus“) und korrigiere Dinge, die mir unterwegs auffallen. Das sind einerseits Rechtschreibfehler oder verlorengegangene Wörter, andererseits aber auch Vergleiche oder Beschreibungen, die mir gerade einfallen.
2. Überarbeitung: Notizen umsetzen
Im zweiten Durchgang schaue ich mir an, was ich so notiert habe, und setze das um. Ich schreibe Szenen um, ergänze Gefühle und Gedanken (die kommen bei mir im ersten Entwurf immer zu kurz), wandle normale, direkte Dialoge in Subtext-Dialoge um, und so weiter. Möglicherweise muss ich auch noch hier und da etwas recherchieren, das tu ich dann ebenfalls.
3. Überarbeitung: Adverbien, Satzkonstruktionen und Szenenaufbau
Meistens schaffe ich es nicht, alle Punkte meiner Checkliste in nur einem Überarbeitungsgang zu erledigen. Häufig vernachlässige ich die Adverbien zugunsten der Dialoge. Indem ich mir einen Überarbeitungsgang sichere, der sich nur auf die Dinge konzentriert, die ich ständig vernachlässige, stelle ich sicher, dass ich sie nicht vergesse. Dabei ersetze ich Adverbien durch bessere Wörter, stelle nochmal Sätze um, prüfe, ob jede Szene mich zum Weiterlesen anregt und ob Spannungsbogen und Figurenentwicklung in Ordnung sind.
Anschließend: Testleser
Nach der dritten Überarbeitung schicke ich das Manuskript zu ein paar Testlesern und warte, welchen Senf sie dazugeben. Dieser Punkt ist optional, manchmal arbeite ich auch ohne Dritte 😉
Wenn ich das Buch im Self Publishing herausbringe, dann gebe ich es in der Regel zuerst der Lektorin, arbeite ihre Vorschläge ein und gebe es dann an Testleser.
4. Überarbeitung: Testleser-Feedback einarbeiten und Checkliste nutzen
Wenn die Testleser mir ihre Manuskripte zurückgeben (resp. die Lektorin), lese ich mir die Anmerkungen durch und wäge ab, ob ich den Text daraufhin anpasse oder nicht.
Zuletzt gehe ich die Checkliste durch, die du am Ende des Artikels herunterladen kannst, und schaue nach, ob ich an alles gedacht habe.
5. Überarbeitung: Laut vorlesen / ausdrucken / auf E-Reader ziehen
Dann kommt die finale Überarbeitung. Entweder drucke ich mir alles noch einmal aus und lese es leise durch – und im nächsten Durchgang dann laut – oder ich konvertiere den Text in ein Mobi/Epub-Format und lese es auf meinem Kindle/E-Reader. Den Text in anderer Form vor mir zu haben, zeigt irgendwie nochmal neue Fehler auf, die mir vorher nicht aufgefallen sind.
Den Text laut vorzulesen, ist mein Geheimtipp. Noch nie sind mir so viele Stolpersätze aufgefallen wie beim lauten Vorlesen!
Manchmal nutze ich auch die Gelegenheit und nehme das als Hörprobe auf, beispielsweise um es später auf YouTube zu stellen.
Ganz schön viel Arbeit.
Ja, es ist mühsam, seinen Text gut zu überarbeiten. Deshalb versuche ich auch schon während des Schreibens viele Dinge intuitiv anzuwenden. Ich spüre beim Schreiben, wenn eine Szene noch nicht ihr Optimum erreicht hat, und mache mir gleich eine Notiz à la „Überarbeiten!“ oder „Spannung!“ an den Rand, damit ich mich später ausführlich damit befassen kann (beim eigentlichen Schreiben finde ich es wichtig, dass ich mich nicht zu viel mit diesen Dingen auseinandersetze, sondern mich auf die eigentliche Geschichte fokussiere. Man nennt es „den inneren Kritiker ausschalten“ 🙂 ).
Mittlerweile weiß ich, was meine Romane haben müssen, um meine Leser zu begeistern (mehr dazu bald in einem eigenen Artikel). Es ist mein erklärtes Ziel, so vielen Autoren wie nur möglich dabei zu helfen, sich ebenfalls in ihrem Schreiben zu verbessern: Packendere Figuren, mitreißende Spannung, das gewisse Extra, ein guter Stil, … ein Roman besteht aus so vielen Elementen, die wichtig sind!
Deine Überarbeitungscheckliste
Wie versprochen, kannst du dir nun meine persönliche Überarbeitungscheckliste herunterladen. Trage dich bitte dazu im folgenden Feld ein (auch wenn du dich schonmal für etwas anderes bei mir eingetragen hast – willst du die Liste, trag dich bitte ein):
Du erhältst im Anschluss zunächst eine E-Mail mit Bitte um Bestätigung deiner Adresse und dann den Link zum Download.
Ich wünsche dir viel Spaß, Geduld und Erfolg beim Überarbeiten und würde mich freuen, dich im WOW-Kurs willkommen zu heißen!
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