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Das große Instagram-Einmaleins (Teil 2): 7 Tipps für bessere Bilder

Teil 1 verpasst? Hier geht es zum Instagram-Einmaleins Teil 1. Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit Tipps für bessere Fotos.

Voraussetzung für diesen Artikel: Du bist bereits bei Instagram angemeldet und kennst dich mit den Grundfunktionen aus. Wir werden an dieser Stelle nichts wiederholen, stelle also sicher, dass du Teil 1 gelesen hast. Außerdem werde ich auch nicht tiefer ins Thema einsteigen und dir keine Details erklären. Wenn dich Instagram interessiert und du wissen möchtest, wie du als Autor/in das Beste aus diesem Netzwerk herausholen kannst, kannst du im April oder Mai meinen Instagram-Kurs machen, wenn du willst. Infos dazu erhältst du über meinen Newsletter.

Wir beschäftigen uns heute mit 7 Tipps für bessere Fotos:

 

Gute Fotos: Ein Muss?

 

Zu Beginn stellt sich natürlich die Frage, ob man überhaupt gute Fotos braucht. Die meisten von uns haben wenig Zeit und vielleicht auch gar keine Lust, sich mit dem Thema Fotografie intensiver auseinanderzusetzen. Warum kann man nicht einfach irgendein Foto schießen und damit hat es sich?

Aus vielen Gründen: Zunächst einmal möchtest du dich sicherlich von den anderen ein bisschen abheben. Da die meisten Menschen zu faul sind, sich um gute Fotos zu kümmern, kannst du dich alleine schon mit der Art, wie du Fotos machst, abheben.

Ich gehe davon aus, dass du Instagram zudem in deinem Marketingmix als Autor/in verwenden willst (es also nicht ausschließlich privat nutzt). Somit ist dein Instagram-Account ein Spiegelbild deines Business!  Es gilt, die Balance zwischen Persönlichkeit und Professionalität herauszufinden.

Wir Menschen neigen dazu, „schönen“ Fotos eher unsere Aufmerksamkeit zu schenken als welchen, bei denen man das Gefühl hat, dass sie eher nebenbei gemacht wurden. Entscheide selbst: Auf welches Bild würdest du eher klicken:

 

(Die meisten würden das erste Bild nehmen, aber Geschmäcker sind verschieden! Mache dich nicht davon abhängig, was andere gut finden, sondern überlege, was du selbst am liebsten magst!)

Beide Screenshots sind von mir, das erste Bild ist der aktuelle Ist-Zustand (wobei sich auch der natürlich weiterhin ändern wird), und darunter siehst du den Zustand von vor einem halben Jahr. Oben wirkt ästhetischer, da ich darauf achte, dass die Bilder farbtechnisch zusammenpassen. Ich werde das sicherlich nicht auf ewig so machen, aber der Test hat ergeben, dass diese Bilder, bei denen ich mir mehr Mühe gegeben habe als bei denen auf dem rechten Bild, sehr (!) viel besser ankamen – und ich finde sie selbst auch um Längen besser als das Durcheinander auf dem unteren. Aber wie gesagt, das ist auch Geschmackssache.

Schnappschüsse sind keine „Fotos“

 

Wenn ich in diesem Artikel von „Fotos“ spreche, dann meine ich damit Bilder, die mit Nachdenken entstanden sind und nicht einfach mal eben schnell geknipst wurden. Im Buch „Kinder fotografieren„* habe ich die sehr schöne Definition gelesen, dass ein Schnappschuss darstellt, wer oder was auf dem Bild ist. Ein Foto hat eine Aussage (besser noch: ein Foto erzählt eine Geschichte!).

 

7 Tipps für bessere Fotos

 

Ein Hinweis vorab: Natürlich kannst du nur „Profifotos“ erstellen, wenn du dich ein bisschen mit Fotografie beschäftigst (NICHT das Equipment ist entscheidend, sondern WIE du damit umgehst!!!). Da aber nicht jeder von uns ein Profifotograf werden will, habe ich hier 7 Tipps für dich, wie du im Handumdrehen bessere Fotos machen kannst, ohne viel zu lernen oder eine neue Kamera zu kaufen:

 

1. Nutze Tageslicht!

Der Klassiker: Grisselige Fotos im Schummerlicht sind nicht stimmungsvoll, sondern einfach nicht schön. Es tut mir leid, dass ich das jetzt mal so sagen muss, aber ich sehe so oft bei Instagram schlecht belichtete Bilder, dass ich diesen Tipp am liebsten überall hintackern will. Licht! Licht! Licht! Und zwar möglichst natürliches Tageslicht und kein elektrisches.

Suche dir ein Fenster, statt mitten im Raum Fotos zu machen!

 

2. Verstehe das Licht

Wenn du einmal verstanden und gemerkt hast, dass Licht das A und O bei deinen Fotos sind, dann kannst du anfangen, mal wirklich auf Licht zu achten: Strahlt die Sonne gerade in den Raum? Ist es bewölkt? Scheint der Mond? Hast du gerade die „Blaue Stunde“, in der die ganze Umgebung in ein bläuliches Licht getaucht ist (kurz vor Sonnenunter- oder -aufgang)? Wohin werden Schatten geworfen?

Versuche anfangs, nicht gegen das Licht zu fotografieren – vor allem nicht mit deinem Handy, außer du weißt, was du tust.

 

3. Achte auf scharfe Fotos!

Es ist für mich aus jetziger Sicht erschreckend, wie wenig ich früher darauf geachtet habe, dass meine Fotos tatsächlich scharf sind. Beispiele? Kein Problem:

 

Die Fotos sind übrigens zwischen Mai und September 2016 entstanden, also nicht besonders alt! Aber wenn du sie mit meinen jetzigen Fotos vergleichst, fällt dir der Unterschied sofort ins Auge. Und das NUR, weil ich jetzt darauf achte, dass die Fotos scharf sind! Ehrlich gesagt war ich bei diesen Fotos schlicht und ergreifend zu faul, um das Bild nochmal zu machen oder zu versuchen, es scharf zu machen. Aber wenn ich eine Sache gelernt habe, dann das: Faulheit macht schlechte Bilder. Wenn ich keine Lust oder Möglichkeit habe, um aus der Situation vor mir ein gutes Bild zu machen, dann lade ich eben nichts hoch.

Achtung: Manchmal ist es schon besser, ein leicht unscharfes Bild zu haben als gar keins (zum Beispiel wenn sich ein Brautpaar das Ja-Wort gibt), aber das würde ich dann als persönliche Erinnerung für mich privat nehmen und nicht auf Instagram einstellen. Instagram ist der Spiegel deiner Autorentätigkeit!

 

4. Behalte den Hintergrund im Blick

Eine Sache, die mir neben „Achte auf das Licht“ und „Mache scharfe Fotos“ in Fleisch und Blut übergegangen ist, ist der englische Leitspruch „Declutter your background“ – räume den Hintergrund auf. Was heißt das?

Bei einem Foto kommt es nicht nur darauf an, wie das Motiv aussieht, sondern auch, wo im Bild es zu sehen ist und wie der Rest des Bildes aussieht. Auch hier ein Vergleich:

So nicht! Der Hintergrund ist unruhig und lenkt vom eigentlichen Geschehen ab. Ändere die Perspektive, um den Hintergrund zu „beruhigen“

 

Hier habe ich die Kamera extra so tief gehalten, dass der Hintergrund gleichmäßig erscheint. Besser wäre noch gewesen, wenn der Übergang zwischen den beiden Kissen nicht zu sehen wäre.

 

Es ist schwierig, in meinem Wohnzimmer eine Perspektive zu finden, bei der der Hintergrund ein bisschen frei ist. Rechts siehst du noch die ganzen Bäume, aber ich kann die Kamera nicht weiter nach links schwenken, weil dort Häuser sind. So ist es ein (unterbelichteten) Kompromiss.

 

5. Ändere die Perspektive

 

Du kannst natürlich die Art, wie du Fotos machst, immer beibehalten und daraus deinen eigenen Stil machen, zum Beispiel, indem du immer Bilder von oben machst, aber wenn du deine Fotografiefähigkeiten insgesamt verbessern möchtest, empfehle ich dir, das Objekt deiner Begierde mal aus mehreren unterschiedlichen Perspektiven zu fotografieren.

Ich mache es übrigens immer so: Zuerst der „Sicherheits-Shot“, also ein Foto, das ich auf jeden Fall verwenden kann, aber das auch nicht besonders außergewöhnlich ist. Dann fange ich an, die Perspektive zu wechseln: Von oben, von unten, 360° um das Objekt herum, wenn möglich. Falls es um Deko geht: Deko ändern! Blümchen hier, Büchlein da … es macht mir Spaß, das Bild immer wieder zu verändern und zu sehen, wie sich dadurch auch die Wirkung ändert.

Hier gibt dir dein Zeitlimit natürlich die Richtung vor: Wenn du nur am Wochenende 30 Minuten Zeit hast, um 5 Bilder für die kommende Woche zu machen, dann kannst du natürlich nicht 27 mal die Perspektive wechseln.
Oder doch? 😉

 

6. Lerne grundlegende Regeln …

Drittel-Regel? Schonmal gehört? Goldener Schnitt? Blaue Stunde (siehe oben)? Es gibt viele Regeln, die ein Bild besser machen können. Ich würde es mir einfach machen und zunächst nur eine einzige Regel lernen: „Achte auf das Licht“. Wenn du das verinnerlicht hast, würde ich dir die Drittel-Regel empfehlen, weil sie dein Bild interessanter macht.

Die Drittel-Regel ist supereinfach: Ein Bild lässt sich dadurch in 9 Bereiche aufteilen:

 

Versuche, dein Objekt (bzw. das, was wichtig ist) auf einem der vier Schnittpunkte der Linien zu platzieren, um das Bild ein bisschen interessanter zu machen. Ich hätte die Kamera auch exakt in der Mitte fotografieren können – tatsächlich war das sogar mein erster Versuch (Stichwort „Sicherheits-Shot“). Aber so fand ich es besser.

Auch bei Landschaftsfotos ist es sinnvoll, diese Regel zu beachten: Fülle das Bild zu 2/3 mit Horizont oder zu 2/3 mit Wasser/Boden/Bergen (was auch immer du gerade fotografierst). Oder wenn du unterwegs bist: Platziere den blöden Laternenpfahl, den du nicht aus dem Bild bekommst, entlang einer der Linien und nutze diese Form, statt sie einfach hinzunehmen. Die Möglichkeiten sind unendlich.

Du kannst dieses Gitternetz bei deinem Handy normalerweise einstellen (beim iPhone ist es in den allgemeinen Einstellungen unter „Fotos und Kamera“).

 

7. … und brich sie.

 

Regeln hin oder her: Schlussendlich ist es genau der Bruch von Regeln, der dich ausmacht, der dich abhebt, der deine Bilder nach DIR aussehen lässt. Wie auch beim Schreiben vertrete ich die Meinung, dass man aber zuerst einmal alle Regeln kennen sollte, bevor man sie bricht. Mehr noch: Ich bin der Überzeugung, dass es am besten ist, wenn du eine Regel immer mit einem triftigen Grund brichst, und diesen Grund kennst du nur, wenn du weißt, warum es die Regel gibt!

 

Also:

Achte auf das dich umgebende Licht und entscheide dich aktiv dafür oder dagegen, es zu nutzen. Mache scharfe Fotos und brich diese Regel nur, wenn sie wirklich sinnvoll ist (und nicht, weil du zu faul bist! *fasst sich an die eigene Nase*). Ändere die Perspektive, um zu sehen, ob dein Foto interessanter werden kann. Lerne die Regeln und brich sie an der richtigen Stelle mit Sinn und Verstand.

 

Puuuh, das klingt nach Arbeit und viel Zeitinvestition!

 

Japp. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es weniger Aufwand ist, gute Fotos zu machen als Schnappschüsse. Dennoch bin ich traurig, dass ich nicht schon viel früher angefangen habe, mich mit dem Thema Fotografie auseinanderzusetzen. Ich hoffe sehr, dass ich dich motivieren kann, es wenigstens auszuprobieren! Hier meine drei Erkenntnisse, warum ich immer wieder jedem raten würde, sich schnellstmöglich mit Fotografie auseinanderzusetzen:

1. Es hat mir eine neue Sichtweise auf die Welt um mich herum eröffnet

Du glaubst gar nicht, wie ich derzeit meine Umwelt wahrnehme! Überall sehe ich Formen, Linien, Licht und Schatten, Momente, Menschen, Mimiken, GESCHICHTEN! Gerade gestern habe ich mich gefühlt, als hätte mir jemand eine dreckige Brille abgenommen, sie blitzblank geputzt und wieder aufgesetzt. Als Autorin gehörte ich auch schon vorher zu denen, die in ihrer Umwelt ständig Geschichten wahrnahmen, aber das war bisher fast immer wortbezogen (zB wenn ich Gesprächen lausche *hüstel*). Jetzt LEBE ich viel mehr in den Momenten, sauge sie auf, nehme sie wahr – und manchmal fange ich sie sogar ein und kann sie mit einem Foto konservieren.

Ganz ehrlich: Ich renne momentan immer mit meiner Kamera umher und freue mich auf jede Möglichkeit, zu üben! Seien es Geburtstage, Feiern, die Buchmessen, Hochzeiten oder mein Alltag.

 

2. Ich kann es vollkommen für mein Autorendasein nutzen (und darüber hinaus)

Die Zeit (und das Geld), die ich investiert habe, um meine Fotos besser zu machen, kommen mir selbst wiederum zu Gute, denn ich kann nun Bilder für mein Marketing verwenden, die ich selbst geschossen habe. Langfristig möchte ich die Beitragsbilder hier auf dem Blog komplett selbst machen und keine Stockphotos oder frei verfügbare Fotos mehr benutzen, die auch andere Menschen verwenden. Ob es nun darum geht, meine Bücher zu präsentieren oder Fotos von mir selbst zu machen: Ich spare mir nicht nur das Geld für ein Fotoshooting, sondern verleihe meinen Fotos eine Einzigartigkeit, die ich sonst nicht hätte.

 

3. Es macht Spaß

Sorry, aber es ist so! Ich bin unheimlich stolz, wie sich meine Fotos innerhalb der letzten drei Monate bereits entwickelt haben (denk dran: Die unscharfen Fotos von oben sind vom heutigen Stand aus gesehen erst vier Monate alt!) und kann kaum erwarten, besser zu werden, meine Nische zu besetzen, Erfahrungen zu sammeln und die besten Bilder auszudrucken und in ein Album zu kleben oder an die Wand zu bringen.

 

Was bringt mir das alles für Instagram?

Vielleicht findest du das alles etwas überdimensioniert. Ich höre schon so Aussagen wie „Ich will doch nur ein bisschen Marketing machen“ oder „Muss ich wirklich erst ein Fotograf werden, um Instagram nutzen zu können?“

Nein, musst du nicht. Du kannst wieder durchatmen und deinen Puls prüfen.
Okay?
Alles, was ich sage, ist, dass es MIR PERSÖNLICH unheimlich viel gebracht hat, bei Instagram darauf zu achten, „schöne Bilder“ zu veröffentlichen statt irgendwelcher Schnappschüsse.

Es gibt genug Beispiele von Autoren, die Schnappschüsse mit ihren Handys machen, die alles andere als professionell aussehen und es klappt bei ihnen. Mehr noch: Manch einer mag meine jetzigen Fotos sogar weniger als die von früher. Wichtig ist, wie immer, was dein Bauch sagt.

Meiner sagt: Ich möchte richtig gute Fotos machen, um genau die Momente festhalten zu können, die Geschichten erzählen.

Was willst du?

 

Bitte an die (Hobby)Fotografen unter euch: Schreibt doch mal in die Kommentare, warum euch die Fotografie so fasziniert und wie ihr sie mit eurem Autorendasein verbindet!

Annika Bühnemann hat eine Mission: kreative Frauen wie dich dabei zu unterstützen, endlich ihr eigenes Buch zu schreiben. Mehr noch: Sie hilft dir, durch Journaling zu der Person zu werden, die erreicht hat, was du dir wünschst. Annika ist multipassioniert, enthusiastisch und hochmotiviert, mit denjenigen zu arbeiten, die sich von ihr anstecken lassen. Auf dass du mit dem Kopf in den Wolken hängst und fest mit der Erde verwurzelt bleibst!

Comments

  • 3. März 2017

    Liebe Annika,
    ich nutze Instagram erst seit ganz kurzer Zeit (@comp.lit.se), hauptsächlich, um meine Blogs zu promoten. Ich finde es faszinierend, wie schnell meine Fotos besser geworden sind, einfach weil ich häufiger und bewusster fotografiere, und genau auf die Punkte achte, die Du auch ansprichst: Licht, Schärfe, Perspektive, Hintergrund. Es ist natürlich schon etwas mehr Aufwand, aber es lohnt sich definitiv, und mir jedenfalls macht es auch Spaß.
    Deine Instagramseite gefällt mir gut, obwohl ich eigentlich kein großer Fan der Farbthema-Technik bin. Aber das liegt vielleicht einfach daran, dass ich hauptsächlich Food-Fotografie mache, da ist es nicht sinnvoll. Es muss eben immer individuell passen!
    Vielen Dank für Deinen Beitrag, wie immer sehr interessant (ich lese schon eine Weile schweigend mit …)!
    Viele Grüße
    Eva

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