Vom Schreiben leben
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Interview mit Poppy J. Anderson

Poppy J. Anderson ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die beeindruckend erfolgreich Liebesromane veröffentlicht und mittlerweile davon leben kann. Mit ihrer Reihe über das fiktive Footballteam „New York Titans“ gelang ihr der Durchbruch als Selfpublisherin. Ihre Romane werden ab Ende 2014 auch vom rororo-Verlag veröffentlicht. Im Mai veröffentlichte sie ihren neuen Roman Auszeit für die Liebe.

Hier nun ein Interview mit ihr zum Thema „vom Schreiben leben“. Die Fragen lauten immer gleich, können jedoch bei den verschiedenen Interviews abweichende Nachfragen ergeben.

 

Poppy
Bitte stelle dich kurz vor. Wer bist du, was machst du, was schreibst du?

Ich schreibe unter dem Pseudonym Poppy J. Anderson zeitgenössische Liebesromane und seit kurzem unter dem Pseudonym Alexandra Graham historische Liebesromane. Dazu arbeite ich an einer Doktorarbeit über internationale Sicherheitspolitik. Geschrieben habe ich zwar schon seit meinem vierzehnten Lebensjahr, doch über das Publizieren meiner Geschichten habe ich erst Ende 2012 nachgedacht, als ich vom Selfpublishing hörte. Anfangs habe ich das Selfpublishing völlig blauäugig betrieben, da ich mir einfach etwas Feedback zu meinen Romanen erhoffte – damals hätte ich niemals gedacht, davon leben zu können. Mittlerweile habe ich über zehn Romane veröffentlicht, von denen einige auf Platz 1 der Kindle-Verkaufscharts bei Amazon landeten.

 

Lebst du vom Schreiben?
Ja, mittlerweile lebe ich vom Schreiben.

 

Seit wann?
Das kann ich gar nicht so genau sagen. Als Doktorandin bin ich ja sozusagen „Studentin“ und hatte typische Nebenjobs, mit denen ich meinen Lebensunterhalt finanziert habe. Nach und nach habe ich diese Nebenjobs aufgegeben.

 

Du sagst, du bist Doktorandin – in welchem Bereich denn und schreibst du aktiv an deiner Doktorarbeit weiter?
Ich forsche zu internationaler Sicherheitspolitik und bearbeite damit sowohl Bereiche aus der Geschichtswissenschaft als auch der Politikwissenschaft. Momentan habe ich die Arbeit an der Doktorarbeit ein wenig hinuntergeschraubt, um mehr Zeit für das Schreiben zu haben.

 

Welche Ängste hattest du davor, vom Schreiben zu lebenvor diesem Schritt?
Als sicherheitsliebender Mensch mache ich mir tatsächlich Sorgen um alles und tue es noch, doch für mich erschien es einfach sinnvoller, meine Zeit mit dem Schreiben zu verbringen und keinen Nebenjobs mehr nachzugehen, die im Grunde sowieso nur als Mittel zum Zweck dienten. Es war eine reine Vernunftentscheidung. Jedoch fahre ich mehrgleisig, da ich neben dem Selfpublishing nun auch bei einem Verlag veröffentliche und nach Beendigung meiner Doktorarbeit in diesem Bereich arbeiten könnte. Richtige Ängste hatte ich vor diesem Schritt daher nicht.

 

Gibt es Ängste, wenn du in die Zukunft blickst? Wenn ja, wie wirst du sie angehen?
Da ich nicht sagen kann, wie sich das Selfpublishing entwickeln wird, mache ich mir natürlich Gedanken um die Zukunft, auch wenn ich hoffe, dass ich weiterhin vom Schreiben leben kann. Absicherungen sind sehr wichtig, daher sehe ich mich nach neuen Möglichkeiten um, schaffe ein finanzielles Polster an und versuche, meine Arbeit auch auf andere Bereiche auszuweiten wie zum Beispiel Übersetzungen in andere Sprachen. Es ist sehr wichtig, kontinuierlich am Ball zu bleiben.

 

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus?
Den Morgen und Mittag verbringe ich meistens damit, alles abzuarbeiten, was ständig anfällt. Das können Anrufe, Anfragen oder auch Marketingprojekte sein. Zwischendurch sind Hausarbeit und mein Hund dran, der einen Teil meiner Zeit fordert. Erst gegen Nachmittag beginne ich mit dem Schreiben, da es vorher meistens zu stressig ist und ich nicht in den richtigen Schreibmodus komme. Vor allem gegen Abend bin ich sehr aktiv und sitze oft bis spät in die Nacht an meinem Schreibtisch.

 

Lebst du ausschließlich vom Verkauf deiner Bücher oder hast du weitere Einnahmequellen?
Ja, momentan lebe ich ausschließlich vom Verkauf meiner Bücher.

 

Was ist deiner Meinung nach der Knackpunkt, warum sich deine Bücher so wahnsinnig gut verkaufen?
Manchmal kann ich es selbst nicht glauben, dass sich die Bücher gut verkaufen, und ich hoffe natürlich, dass sie nicht so schnell in der Versenkung verschwinden. Woran das liegt, weiß ich selbst nicht, aber ich denke, dass sie einen speziellen Nerv bei den Leserinnen und Lesern treffen. Außerdem ist es sicherlich von Vorteil, dass die meisten meiner Romane zu einer Serie gehören.“

 

Was rätst du Schriftstellern, die vom Schreiben leben möchten?
Man sollte sich diesen Schritt sehr gut überlegen und nicht zu übereilt handeln. Es kann immer gute Verkaufsmonate geben, die einen euphorisch werden lassen, doch die Verkäufe können auch wieder zurückgehen. Daher sollte man dies erst einige Zeit beobachten, bevor man seinen Job kündigt und sich dazu entschließt, ausschließlich vom Schreiben zu lesen. Ich bin sehr beruhigt, dass ich durch meinen Beruf ein zweites Standbein habe, auf das ich zurückgreifen kann.

 

Was möchtest du in Bezug auf das Schreiben in den kommenden 12 Monaten erreichen?
Unter meinem ersten Pseudonym möchte ich weiterhin moderne zeitgenössische Romane veröffentlichen und gleichzeitig unter dem zweiten Pseudonym weitere historische Liebesromane herausbringen. Zudem erhoffe ich mir eine Ausweitung meiner Leserschaft durch die Veröffentlichung meiner ersten drei Romane bei Rowohlt.

Vielen Dank für das Interview!

Poppy im Netz:

www.poppyjanderson.de
Facebook: Poppy J. Anderson

Alle Bücher bei Amazon

 

 

Annika Bühnemann hat eine Mission: kreative Frauen wie dich dabei zu unterstützen, endlich ihr eigenes Buch zu schreiben. Mehr noch: Sie hilft dir, durch Journaling zu der Person zu werden, die erreicht hat, was du dir wünschst. Annika ist multipassioniert, enthusiastisch und hochmotiviert, mit denjenigen zu arbeiten, die sich von ihr anstecken lassen. Auf dass du mit dem Kopf in den Wolken hängst und fest mit der Erde verwurzelt bleibst!

Comments

  • 9. Januar 2019

    schönes Interview!

  • 3. Februar 2018

    Vielen Dank für die Einblicke.

    Das macht Mut und motiviert, immer weiter an der Sache dran zu bleiben.

    Liebe Grüsse, Alsa Held

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